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In diesem Artikel soll es um die laufenden Kosten einer Photovoltaikanlage gehen. Denn nicht nur die Anschaffung und Installation ist mit Ausgaben verbunden, auch der Betrieb muss mit einkalkuliert werden. Welche Kosten auf Sie zukommen, wie Sie diese optimieren können und was Sie sonst noch beachten müssen, haben wir Ihnen hier zusammengefasst.

Kurz erklärt: Die Betriebskosten einer PV-Anlage

Unter den Betriebskosten einer Photovoltaikanlage versteht man die Kosten, die aufgebracht werden müssen, damit die Anlage langfristig reibungslos läuft. Darunter fallen zum einen fixe Ausgaben, wie Versicherungskosten und Stromzählergebühren. Diese Kosten sind unabhängig von der tatsächlich erbrachten Leistung der Anlage. Zum anderen fallen variable Betriebskosten, wie Wartungen, Reparaturen oder Reinigung sowie Rücklagen für Defekte, an. Variable Betriebskosten hängen von der produzierten Strommenge und den Umweltbedingungen ab.

In der Regel betragen diese Kosten etwa 1 bis 2 Prozent der Investitionskosten pro Jahr. Bei einer Photovoltaikanlage mit 10 kWp Leistung und einem Nettopreis von 12.500 Euro entstehen somit schnell zusätzliche Ausgaben von 125 bis 250 Euro pro Jahr.

Durch hohe Betriebskosten kann sich die Amortisationszeit, also die Zeitspanne, die vergeht, bis die anfänglichen Investitionen für Produktion und Anschaffung durch die Erträge der Anlage gedeckt werden, um 6 bis 9 Monate erhöhen.

Gut zu wissen: Sämtliche Steuerabgaben auf die erzielten Gewinne sind zwar jährlich zu entrichten, gehören aber nicht zu den Betriebskosten. Denn sie stehen keiner konkret zuordenbarer Leistung gegenüber, wie es bei betriebswirtschaftliche Kosten der Fall ist.

Fixe Betriebskosten

Schauen wir uns zunächst die fixen Betriebskosten etwas genauer an. Diese sind unabhängig vom Leistungsertrag der Photovoltaikanlage zu entrichten. Das hat den Vorteil, dass Sie bereits im Voraus wissen, wie hoch der Betrag sein wird.

PV-Versicherung

An der Versicherung für Ihre Solaranlage sollten Sie nicht sparen. Denn sie übernimmt im Falle von Schäden an der Anlage oder gar einem kompletten Ausfall die anfallenden Kosten.

Achten Sie bei der Wahl Ihrer Versicherung darauf, dass folgende Punkte auf jeden Fall abgedeckt sind:

Falls Sie bereits eine Wohngebäudeversicherung abgeschlossen haben, kann die Solaranlage oftmals besonders günstig mitversichert werden. Für den Fall eines Brandschadens sollten Sie unbedingt abklären, ob die Haftpflichtversicherung auch greift, wenn das Feuer auf Nachbargebäude übergehen und dort Schäden verursachen sollte.

Die Kosten variieren je nach Versicherungsanbieter, im Durchschnitt müssen Sie aber mit 50 bis 150 Euro jährlich rechnen.

Stromzähler-Miete

Wenn Sie eine PV-Anlage besitzen, werden Sie um einen Stromzähler nicht herumkommen. Damit Sie nicht nur messen, wie viel Strom Sie beziehen, sondern auch, wie viel ihres Solarstroms ins öffentliche Netz eingespeist wird, benötigen Sie einen Zweirichtungszähler. Da dieser im Kauf ziemlich teuer ist und sich eigentlich nicht rentiert, bieten Stromanbieter entsprechende Mietgräte an. Diese kosten im Durchschnitt 20 Euro im Jahr.

Digitale Stromgeräte, sogenannte Smart Meter, die per Lan oder Mobilfunk angeschlossen werden, kommen auf einen jährlichen Betrag von 40 bis 100 Euro. Smart Meter sind seit 2021 für PV-Anlagen mit einer Nennleistung von über 7 kWp verpflichtend.

Variable Betriebskosten

Die variablen Betriebskosten einer Solaranlage sind im Voraus schwer zu kalkulieren, da sie von konkreten Umwelteinflüssen abhängig sind und daher größeren Schwankungen unterliegen.

Wartungskosten

Auch, wenn PV-Anlagen in der Regel relativ störungsfrei laufen, ist es sinnvoll, sie in regelmäßigen Abständen von einem Fachmann überprüfen zu lassen. Dadurch können Sie sichergehen, dass die Anlage auch langfristig einwandfrei funktioniert. Bei der Wartung werden alle relevanten Teile wie die PV-Module, Solarkabel und Kabelsteckverbindungen, das Montagesystem, der Überspannungsschutz sowie der Wechselrichter und der Zähleranschluss kontrolliert.

Sinnvoll ist ein solcher Check etwa alle 2 bis 4 Jahre. Je nach Größe der Anlage und Aufwand der Wartung belaufen sich die Kosten für den Fachmann auf 80 bis 200 Euro.

Wartungsvertrag

Neben der Möglichkeit, die Wartung in die individuellen Intervallen durchführen zu lassen, kann auch ein unbefristeter Wartungsvertrag abgeschlossen werden. Dadurch werden Sie automatisch an anstehende Wartungen erinnert. Allerdings könne so unter Umständen höhere Kosten durch kürzere Wartungsintervalle entstehen. Für einen pauschalen Wartungsvertrag liegen die Kosten je nach Anlagengröße zwischen 150 und 250 Euro

Wenn Sie unsicher sind, können Sie einen Anbieter auswählen, der einen Wartungsvertrag mit einjähriger Laufzeit und 3-Monatiger Kündigungsfrist anbietet. So können Sie zunächst testen, ob ein solcher Vertrag eine Option für Sie ist.

Reparaturen

Auch die beste PV-Anlage ist nicht vor Defekten geschützt. Diese können beispielsweise durch starke Unwetter, aber auch schlichtweg durch das Alter der einzelnen Komponenten entstehen. Vor allem der Wechselrichter kann anfällig für Defekte sein, da die Hersteller hier oft nur eine Garantie von 10 Jahren geben, die Solaranlage aber mindestens doppelt so lange genutzt wird. Ein Austausch des Wechseltrichters steht früher oder später also in jedem Fall an.

Damit Sie in diesem Fall schnell reagieren können und einen Produktionsausfall zu verhindern, empfiehlt sich eine jährliche Rücklage von 0,5 bis 0,6 Prozent der Investitionssumme.

Reinigung

Die PV-Anlage wird regelmäßig durch Umwelteinflüsse verschmutzt. Eine Reinigung ist in den meisten Fällen jedoch nicht notwendig. Denn ab einem Neigungswinkel von 16 Grad reinigen sich die Module in den meisten Fällen durch den Regen selbst. Bei Anlagen, die auf Flachdächern installiert sind oder in der Nähe von Agrarbetrieben liegen, ist eine regelmäßige Reinigung jedoch von Vorteil. Das gleiche gilt, wenn es, vor allem im Sommer, lange nicht geregnet hat und sich Staub und Schmutzpartikel auf den Solarmodulen abgelagert haben.

Pro Quadratmeter müssen Sie bei einer Reinigung mit 1 bis 2,5 Euro rechnen. Je größer also die Anlage, desto höher fallen die Reinigungskosten aus.

Sonstige Kosten

Neben den fixen und flexiblen Betriebskosten fallen unter Umständen noch weitere Kosten an, die man im Voraus einkalkulieren sollte. Wir zeigen Ihnen, welche das sind.

Steuern

Die Steuerabgaben zählen genau genommen nicht zu den Betriebskosten, da sie keiner konkret zuordenbaren wirtschaftlichen Leistung gegenüberstehen.

Dennoch müssen sie in die jährlichen Ausgaben mit einberechnet werden. Seit 2021 gilt die gesetzliche „Liebhaber-Regel“. Diese legt fest, dass für Photovoltaikanlagen, die kleiner als 10 kWp sind, keine Steuern zu entrichten sind, da das Finanzamt davon ausgeht, dass kein Gewinn erzielt werden soll. Diese Regel ist jedoch nicht verpflichtend und muss dementsprechend nicht in Anspruch genommen werden. Da bei Inanspruchnahme der Liebhaber-Regel keine Kosten der Anlage abgesetzt werden können, empfiehlt es sich, darauf zu verzichten und sich die Mehrwertsteuer später über die Steuererklärung zurück zu holen.

Außerdem können sie dann auch Betriebsausgaben der PV-Anlage und die Netto-Summe der Anschaffungskosten absetzen. Bei einer 20.000 Euro teuren Anlage können jährlich 1.000 Euro als Abschreibung geltend gemacht werden.

Kontoführungsgebühren

Für den Fall, dass Sie die Liebhaber-Regel nicht in Anspruch nehmen oder Ihre Anlage größer als 7 kWp ist, betreiben Sie Ihre PV-Anlage mit Gewinnerzielungsabsicht und handeln somit gewerblich. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, für Ihre Solaranlage ein eigenes Girokonto zu errichten. Das ermöglicht Ihnen eine bessere Übersicht der Kosten und eine Trennung zu Ihren privaten Ausgaben, wodurch die Steuererklärung deutlich einfacher wird.

Allerdings erzeugt das Konto auch zusätzliche Kosten von 5 bis 15 Euro pro Monat. Sie sollten sich also gut überlegen, ob ein solches Geschäftskonto für Sie sinnvoll ist.

So können Sie die Betriebskosten optimieren

Die Wirtschaftlichkeit eine Photovoltaikanlage ist für die meisten Privatbesitzer eher zweitrangig. Dennoch sollten sich Erträge und anfallende Kosten die Waage halten. Um die durchschnittliche Netto-Rendite von 3 bis 5 Prozent also nicht zu sehr abzusenken und auch die Amortisation der Anlage nicht unnötig in die Länge zu ziehen, empfiehlt es sich, die Betriebskosten möglichst günstig zu halten.

Mit diesen Möglichkeiten können Sie die Betriebskosten Ihrer PV-Anlage optimieren:

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