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Solarmodul ist nicht gleich Solarmodul. Mittlerweile gibt es die Auswahl zwischen Monokristallin, Polykristallin oder Dünschichtsolarzellen. Und dann wäre da noch der Unterschied zwischen Glas-Glas und Glas-Folie-Modulen.

Um letztere beiden soll es in diesem Ratgeber gehen. Wir werden auf die Unterschiede zwischen den beiden Varianten eingehen und die jeweiligen Vor- und Nachteile beider Modelle herausarbeiten.

Exkurs: Solarmodul

Bevor wir uns mit den einzelnen Modultypen befassen, werden wir kurz den generellen Aufbau eines Solarmoduls erläutern.

Die Solarmodule bilden die Basis einer PV-Anlage und bestehen aus vielen Solarzellen. Insgesamt besteht ein Modul aus drei Schichten. Die oberste Schicht besteht aus Glas, darunter liegen die in Folie eingeschweißten Solarzellen, und die letzte Schicht bildet entweder eine Folie oder eine weitere Glasschicht.

Die drei Schichten werden von einem wetterfesten Rahmen gehalten. Dadurch sind die Solarzellen ideal vor Witterungseinflüssen geschützt.

Insgesamt besteht eine Photovoltaikanlage aus den Solarmodulen, einem Wechselrichter und einem optionalen Batteriespeicher.

Worin liegen die Unterschiede zwischen Glas-Folie-Modulen und Glas-Glas-Modulen?

Aufbau

Sehen wir uns zunächst die Glas-Folie-Module genauer an. Wie bereits erwähnt, werden die Solarzellen bei diesem Modultyp auf der Vorderseite durch eine Glasschicht und auf der Rückseite durch eine Folie eingefasst.

Glas-Folie-Module sind bei den meisten PV-Anlagen der Standard.

Bei Glas-Glas-Modulen besteht die oberste Schicht ebenfalls aus Glas, darunter liegen die Solarzellen. Die Rückseite besteht, im Gegensatz zu den Glas-Folie-Modulen, bei diesem Modultyp ebenfalls aus Glas.

Gewicht

Der Vorteil von Glas-Folie-Modulen liegt in ihrem vergleichsweise geringem Gewicht. Da die Modulrückseite nicht so starken Umwelteinflüssen ausgesetzt ist, kann hier eine leichtes Material wie Folie verwendet werden, ohne die Qualität des Moduls stark zu beeinträchtigen.

Im Gegensatz dazu macht sich die zusätzliche Glasschicht auf der Rückseite im Gewicht bemerkbar, etwa 3 bis 6 Kilo kommen beim Glas-Glas-Modul dazu. Zwar wird mittlerweile Dünnschichtglas verwendet, welches nur noch 2 mm anstatt 4 mm dick ist, trotzdem sind Glas-Glas-Module noch immer um ca. ein Viertel schwerer als Glas-Folie-Module.

Sicherheit & Widerstandsfähigkeit

Ein Thema, welches häufig diskutiert wird, ist die Gefahr eines Modulbrandes. Vor allem Glas-Folie-Module bergen hier das höhere Risiko, da sie relativ leicht entflammbar sind.

Das liegt zum einen an der Folie, welches ein deutlich höheres Brandrisiko aufweist als eine Schicht aus Glas. Aber auch die Beschaffenheit an sich und das damit verbundene Verhalten unter Belastung ist ein wichtiger Punkt. Denn unter Belastung kommt es bei Glas-Folie-Modulen zu Stauchungen und Streckungen der einzelnen Solarzellen. Dadurch können Mikrorisse entstehen. Diese vermindern im besten Fall nur die Leistung des Moduls. Brennen sie jedoch die Folie des Moduls durch, kann dies zur Korrosion führen. In der Nähe des Rahmens können dadurch Lichtbögen zwischen dem Rahmen und der Schadensstelle entstehen, die im schlimmsten Fall zu einem Brand führen. Die Qualität des Moduls ist hierbei entscheidend. Bei qualitativ hochwertigen Modulen kommt es nur selten zu Modulbränden.

Bei Glas-Glas-Modulen tritt dieser Fall jedoch überhaupt nicht ein. Zum einen brennt Glas nicht, zum anderen ist das Modul auch vor Mikrorissen geschützt, da die Kräfte, die auf das Solarmodul wirken, durch das Glas besser verteilt werden. Dadurch werden die einzelnen Solarzellen nur gebogen und nicht gestaucht bzw. gestreckt.

Der höhere Brandschutz der Glas-Glas-Module zahlt sich vor allem bei der Installation auf Reihenhausdächern aus. Denn der erforderliche Abstand zu Nachbargebäuden verringert sich auf 50 Zentimeter. Durch den geringeren Abstand kann ein größerer Teil der Dachfläche genutzt werden. Bei Glas-Folie-Modulen liegt der erforderliche Mindestabstand hingegen bei 1,25 Metern.

Erträge

Wie hoch der Wirkungsgrad einer Solarzelle ist, hängt hauptsächlich vom verbauten Zelltypus ab. Monokristalline Solarzellen sind beispielsweise effektiver als polykristalline Zellen.

Allerdings zeigt sich auch bei Glas-Glas-Modulen eine höhere Effizienz als bei Glas-Folie-Modulen mit dem gleichen Zelltypus. Denn Glas-Glas-Module können die Wärme aus dem Modul besser abtransportieren, wodurch eine konstant niedrigere Temperatur herrscht. Bei Glas-Folie-Modulen ist der Abtransport der Wärme weniger optimal, wodurch höhere Temperaturen entstehen. Dadurch arbeiten die Solarzellen weniger effizient.

Auch die Beschaffenheit der Glasschicht an der Vorderseite bringt den Glas-Glas-Modulen einen Vorteil. Denn bei diesem Modultyp wird häufig mit Dünnschichtglas gearbeitet. Dadurch können die Photonen des Lichts leichter in die Module eindringen, wodurch wiederum mehr Energie erzeugt werden kann.

Lebensdauer & Degradation

Für Glas-Folie-Module garantieren die meisten Hersteller eine Lebensdauer von etwa 25 Jahren. Bei Glas-Glas-Modulen sind es ganze 5 Jahre mehr. Und auch die Degradation, also die Leistungsminderung der PV-Module im Laufe der Zeit, setzt wesentlich langsamer ein als bei Glas-Folie-Modulen. Der Grund hierfür ist, dass die Solarzellen zwischen den Glasschichten optimal geschützt sind. Dadurch nimmt auch der Wirkungsgrad weniger schnell ab und Glas-Glas-Module können über einen Zeitraum von 30 Jahren bis zu 25% mehr Strom erzeugen als herkömmliche Folien-Paneele. sich 60 Sekunden Zeit und füllen ein kurzes Formular aus. Wir verbinden

Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit

Durch ihre höhere Effizienz und die Langlebigkeit sind Glas-Glas-Module in Sachen Wirtschaftlichkeit unschlagbar. Denn die Kosten für Planung und Installation können auf einen längeren Zeitraum umgelegt werden und fallen somit im Durchschnitt geringer aus.

Außerdem sind Glas-Glas-Module gleich in mehreren Punkten besonders umweltfreundlich. Da sie so langlebig sind, können sie über den gesamten Lebenszyklus hinweg mehr Strom erzeugen und dadurch besonders viele Treibhausgase einsparen.

Außerdem ist der Recycling-Prozess leichter und ressourcenschonender als bei Glas-Folie-Modulen. Denn das verwendete Glas kann im Prinzip unendlich oft eingeschmolzen und wiederverwendet werden.

Preis

Der Preisunterschied beider Modultypen fällt zum Nachteil der Glas-Glas-Module aus. Denn diese sind deutlich teurer als Glas-Folie-Module. Das liegt vor allem am verwendeten Dünnschichtglas.

Aber auch die Montage kann kostspielig werden, denn durch das höhere Gewicht ist sie nicht nur zeitaufwändiger, für die Befestigung der schweren Module wird auch mehr Befestigungsmaterial benötigt.

Sind Glas-Glas-Module die bessere Wahl?

Pauschal kann man diese Frage nicht mit Ja beantworten. Denn obwohl Glas-Glas-Module auf den ersten Blick viele Vorteile besitzen, ist das höhere Gewicht nicht für jedes Dach geeignet. Außerdem deckt die längere Leistungsgarantie keine Schäden oder Störungen am Modul ab. Das bedeutet, sollte das Glas-Glas-Modul delaminieren oder korrodieren oder werden die Verdrahtungen im Inneren beschädigt, nützt eine Leistungsgarantie von 30 Jahren nicht mehr viel.

Bei störungsfreiem Verlauf punkten Glas-Glas-Module jedoch mit einer höheren Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit. Trotzdem sind Glas-Folie-Module weiterhin der Standard, wenn es um die Installation von Photovoltaik-Anlagen geht.

Doch der technische Fortschritt macht Glas-Glas-Module immer attraktiver, sodass sie die Glas-Folie-Module in naher Zukunft als Standard ablösen könnten.

Vor- und Nachteile von Glas-Glas-Modulen im Überblick

Vorteile Nachteile
Sicherer & widerstandsfähiger Teurer in Kauf & Montage
Langlebiger Aufwändigere Montage
Leistungsfähiger Schwerer
Langsamere Degradation
Umweltfreundlicher
Wirtschaftlicher

 

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